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› the ghost who refuses to play dead


 

Rosen
Gemäß der Expertise des Pflanzensystematikers Dr. Heinz Henker, Botanisches Institut Hamburg, kommen bei den iim Film dargestellten Blütenarten folgende Gattungen in Betracht: Die gemeine Hunds Rose (rosa canina) und die Hecken Rose (Rosa corymbífera), die als häufigste Wildrosenart in Küstengebieten Europas sowie Nordamerika und Asien anzutreffen ist. Das Wort Rosa bezeichnet dabei den lateinische Namen der Pflanze und canina heißt soviel wie hundsgemein, was bedeutet, dass man die Hagebutte generell "überall" antreffen kann. Weitere Arten sind nicht ausgeschlossen, weil der Zeitpunkt der Aufnahme nicht eindeutig bestimmbar ist: Blütezeit der rosa canina ist Mai bis Juni, die Fruchtreife von September bis Oktober. Vielfach verschieben sich aber die Zeiten, sodaß diese Werte lediglich als Richtwerte angenommen werden können. Beide Rosenarten wurden aus Asien importiert, verwilderten und bürgerten sich als Küstenschutzpflanzung im Dünenbereich in Nord und Westeuropa als auch im nordöstlichen Nord Amerika ein. Der Name Hagebutte widerum stammt von den Worten Hag für dichtes Gebüsch und Butzen für Klumpen, Batzen. Der Volksmund kennt noch weitere Namen, so z. B. Hagrose, Frauenrosen, Dornrose, Hagebutze, Hainrose und auch Heinzerlein.
Lit.: Henker, H. & G. Schulze (1993): Die Wildrosen im nördlichen Europa. – Gleditschia Berlin 21 (1): 3-22.

Bäume
Höchstwahrscheinlich handelt es sich aufgrund des Küstennahen Bewuchs bei mindestens einer der im Film dargestellten Baumart um die Schwarzerle (Alnus glutinosa L.), die in Mitteleuropa aber auch Nordamerika und Mittelasien heimisch sind. Ihren Namen verdankt sie ihrer schwärzlichen Borke, vielfach gebräuchlich ist auch die Bezeichnung „Roterle“, wobei hier ihr rötliches Holz namensgebend ist. Die Schwarzerle zeichnet sich durch zwei ganz besondere Eigenschaften aus:
(1) Sie ist diejenige Gehölzart, die neben einigen wenigen Weidenarten das höchste Maß an Bodennässe erträgt.
(2) Sie geht im Wurzelbereich mit Mikroorganismen unter Ausbildung von dauerhaften Wurzelknöllchen eine symbiotische Lebensgemeinschaft zum gegenseitigen Vorteil ein. Diese bei den Erlenarten anzutreffende sog. „Alnus-Frankia-Symbiose“ macht die Schwarzerle unabhängig von der Stickstoffversorgung ihres Standorts, was gerade in versandeten Küstenbereichen aber auch Ufer- und Auebereiche von Fließ- oder Stehgewässern überlebensnotwendig ist.
Lit.: G.Krüssmann, DIE BAUMBESTIMMUNG, Parey Verlg. Hamburg, 2.Aufl. 1979

Gräser
Die Bestimmung der im Film vorkommenden Gräser ist mit gewissen Schwierigkeiten verbunden, da die hierfür notwendigen Merkmale weitgehend auf der Erkennung der Ährchen (Blütenstand der Gräser) und ihrer Teile sowie anatomischer Merkmale der Blattspreite beruhen. Da die Länge des Blütenstandes von Gräsern sich im allgemeinen im Millimeterbereich bewegt, ist eine exakte Bestimmung ohne die Beherrschung gewisser Präparationstechniken nur schwer, und aufgrund der unzureichenden Darstellung im Film überhaupt nicht möglich.
Lit.: Pareys Gräserbuch, Hans Joachim Conert, Ulmer-Verlag, Stuttgart 2003

Meerespflanzen
Aufgrund der Unschärfe der Aufnahmen ist die an den Strand gespülte Pflanzenart nicht näher bestimmbar. Womöglich handelt es sich um eine Gattung der Laichkrautgewächse (Sargassum filipendula), die mit rund 10 Arten auf den Meeresböden der Küstengebiete gemäßigter Zonen häufig anzutreffen sind. Manche Seegrasarten sind zudem leicht mit einigen Algensorten wie Blasentang und dem Darmtang zu verwechseln, vor allem, wenn keine detailreicheren Abbildungen vorhanden sind. Im Gegensatz zu allen anderen Algensorten hat Seegras jedoch Blätter und Wurzeln, die bei starkem Seegang jedoch keinen allzuhohen Widerstand bieten und die Pflanze an Land spülen.
Lit.: U.Gisi, R.Schenker, R.Schulin, F.X.Stadelmann, H.Sticher MEERESBODENÖKOLOGIE - 2. Auflage - Stuttgart; New York: Thieme, 1997

Gestein
Aufgrund der unzureichenden Darstellung ist die Gesteinsart in einer der Filmszenen kaum näher bestimmbar. Zur Gesteinsbestimmung sind in der Regel Hilfsmittel wie Hammer, Lupe, Reißnadel und Salzsäure nötig, allein eine visuelle Bestimmung ist unmöglich. Unterschiedliche Gesteinsarten werden zur Küstenbefestigung eingesetzt, darunter magmatische Gesteine, weil sie in der Regel massig und feinporig sind. Vulkanische Gesteine (Vulkanite) treten an der Erdoberfläche aus und haben keine Zeit für ein Kristallwachstum. Daher ist ihr Gefüge dicht, d.h. es sind keine Minerale erkennbar. Sofern es sich um heimische Gesteinsarten handelt, kommen in Küstennähe nur Ablagerungsgesteine in Betracht. Sedimentite entstehen durch Ablagerung der Reste von zersetzten Gesteinen. Diese Ablagerung geschieht meist über sehr lange Zeiträume, dabei werden die einzelnen Bestandteile in Schichten abgelagert. Sand (= Quarzköner) ist das, was von völlig verwitterten Gesteinen in nördlichen Breitengraden übrigbleibt. Er wird vom Wasser oder Wind transportiert und abgelagert und unter günstigen Umständen verfestigt. Beim Ablagern bildet sich die charakteristische Schichtung. Sie entsteht zum Beispiel durch verschieden große Körner. Eine Lage feinen Sandes wird von einer Lage grober Körner bedeckt, dann folgt wieder feiner Sand. Es bilden sich Schichten. Wechselt die Färbung der einzelnen Sandköner, bilden sich farblich abgesetzte Schichten. Sedimentgesteine sehen deswegen oft gestreift aus. Da die im Film vorkommende Gesteinsart eine markante Streifung nicht aufweist, können andere Gesteinsarten nicht ausgeschlossen werden.
Lit.: Wimmenauer: Petrografie magmatischer und metamorpher Gesteine, Enke-Verlag, 1985

Insekten
Die im Film auftauchende Insektenart gehört höchstwahrscheinlich zur Gruppe der blütenbestäubenden Psithyrus vestalis oder barbutellus (Kuckucks- bzw. Schmarotzerhummel). Diese sind Sozialparasiten der Hummeln (Bombus spec.), in deren Nester sie eindringen und Eier legen, aus denen nur Königinnen und Drohnen schlüpfen. Sie besitzen neben ihren auffallend dunkelhäutigen Flügeln zwei gelbe Binden und ein weißes Hinterleibsende ähnlich dem typischen Aussehen der Erdhummeln, doch nicht jede so gezeichnete Hummel ist Bombus terrestris: Wichtige Merkmale der Psithyrus Arten sind die Länge des Kopfes und die Helligkeit und Ausdehnung der gelben Querbinden was in der filmischen Darstellung nicht eindeutig unterschieden werden kann. In Europa sind allein neun Schmarotzerhummeln bekannt, die aber dort weder flächendeckend noch überall dort vertreten sind, wo man ihre Wirtsarten antrifft. Das gilt vor allem für Ps. flavidus und Ps. norvegicus.
Lit.: Schlüssel zur Bestimmung von Gliederfüßern (Arthropoden), Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten, Quelle & Meyer Verlag

Person
Die im Film abgebildete Person ist weiblichen Geschlechts, weiblicher Körperbau sowie sekundäre Geschlechtsmerkmale lassen sich deutlich erkennen. Sie ist vermutlich zwischen 20 und 35 Jahre alt, zwischen 170 und 180 cm groß. Die körperliche Konstitution scheint robust zu sein, bei bedecktem Himmel sowie der zur erkennenden Umgebung muss bei der Annahme eines Breitengrades von 45°-60° eine Wassertemperatur des Meerwassers von zwischen 15° bis 20° angenommen werden.

Mythen | Wassernixe
In der mittel- bis nordeuropäischen Volksüberlieferung sind Nixen Wassergeister, während die Meerjungfrau ein weibliches Fabelwesen ist, das im Meer leben soll. Naturgemäß verhalten sich diese Wesen flüchtig. Trotz ihrer verführerischen äußeren Gestalt bringen Nixen im Gegensatz zu anderen weiblichen Wasserwesen Tod und Verderben. Der Begriff leitet sich vom althochdeutschen nihhus, niccus oder nichessa ab, was jeweils Wassergeist bedeutet, während das lateinische necare auf das Verb "töten" verweist. Charakteristisches Merkmal der Nixen ist daher auch, dass sie den Menschen Gefahr, Schaden und Tod bringen. Häufig betören bzw. verführen sie Männer und ziehen sie etwa auf den Grund von Gewässern. Manchmal warnen sie aber auch (vergeblich) vor Gefahren. Abzugrenzen ist die Nixe insofern von der Fruchtbarkeit symbolisierenden Meerjungfrau, wobei bei zahlreichen Wasserwesen eine eindeutige Zuordnung zu einer der Kategorien mittlerweile nicht mehr möglich ist, da die genannten Bezeichnungen häufig verwechselt oder wie Synonyme verwendet werden. Carl Gustav Jung sieht in den weiblichen Wasserwesen eine Form des tiefenpsychologischen Mutterarchetyps, einer Ausprägung der sog. Anima.
In älteren Quellen werden Nixen meist als schöne, junge Frauen mit blasser oder grünlicher Haut beschrieben, die Haare können grün schimmern oder ganz und gar grün sein, das am häufigsten erwähnte Merkmal ist jedoch ein nasser, tropfender Rocksaum. Zumindest an Land gehen sie barfuß. In neueren Erzählungen tauchen zunehmend auch Nixen mit menschlichem Oberkörper und einem mit Schuppen bedeckten Fischschwanz auf, was eine Annäherung an den Typus der Meerjungfrau darstellt. In der indoeuropäischen Mythologie spielt das Wasser als Element der Nixen allgemein eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Tod und Totenreich - letzteres wurde als jenseits eines Wassers, oder unter Wasser gedacht. Letztlich handelt es sich bei den Wassergeistern wohl um die Seelen von Verstorbenen bzw Ertrunkenen.
Lit.: Barbara Stamer (Hsg.): Märchen von Nixen und Wasserfrauen, Frankfurt 1987

Mythen | Film als Dokument

 

Technische Analyse

Technische Daten zum Fundstück
› Filmstreifen mit Codes
› Filmstreifen mit Beschädigungen
› Filmspule mit Aufbewahrungsbox

Nomenklatura Kodak
› Code Notches
› Randnummern, Keycodes, Symbole

 

Inhaltliche Analyse

Pflanzenbestimmung
› Rosen (Henker & Schulze 1993)
› Bäume (Krüssmann 1979)
› Gräser (Conert 2003)
› Meerespflanzen (Gisi, Schenker, Schulin,   Stadelmann, Sticher 1997)

Gestein (Wimmenauer, 1985)

Insekten

Person
› Geschlecht, Konstitution, Größe, Alter

Mythen
› Wassernixe (Stamer 1987)
› Film als Dokument

 

Film-/Kunsthistorische Relationen

› Georges Méliès
› Man Ray
› Alfred Hitchcock
› Carolee Schneemann
› Dokumentarfilm 30er Jahre / Cine Verite
› Super8 Amateurfilme
› Jack Goldstein, Tonaufnahme
  "the six-minute drown", 1977

 

Déja vù

› Begriffsklärung
› Bericht Bernd Ruzisca, Düsseldorf
› Bericht Sonja Milka Bertucci, Berkley
› Aussagen Matt Mullican, Helene Winer

 

Autor

› Roland Barthes, Der Tod des Autors
› Michel Foucault, Was ist ein Autor?