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› the ghost who refuses to play dead


 

Als Déja-vù wird im allgemeinen ein Phänomen benannt, das eine Wiedererkennung ohne erklärbare Erinnerungsfunktion erzeugt.

desi're - the Goldstein reels ist von den Personen Bernd Ruzisca und Sonja Milka Bertucci als ein solches déja-vù Erlebnis beschrieben. Die Filmaufnahmen werden erinnert, obgleich genaue Datierungen nicht angegeben werden können.

› Bericht Bernd Ruzisca
› Bericht Sonja Milka Bertucci

Daneben gibt es Erinnerungen an Gespräche und Werkideen mit Jack Goldstein, die bestimmte Daten in Bezug zu den Abbildungen im Film stellen. So erwähnt Matt Mullican bestimmte Werkideen Goldsteins, die nie realisiert wurden oder werden konnten. Andere fanden mittels medialer Transformation ihre Form in auditiven Arbeiten, wie "the drowning man" von 1975. Allerdings bezweifelt Mullican die Autentizität des Materials gerade Angesichts der verwendeten Handkamera. Helene Winer hingegen erscheint die Figur im Film bekannt, ebenso wie die Umgebung, die sie an der Californischen Küste zwischen San Barbara und Big Sur verortet.

Als Déjà-vu-Erlebnis (französisch für schon gesehen; auch die Erinnerungstäuschung oder kurz Déjà-vu), auch als Déjà-entendu-Phänomen (französisch für schon gehört) oder Déjà-vécu-Erlebnis (französisch für schon erlebt) bezeichnet man ein psychologisches Phänomen, das sich in dem Gefühl äußert, eine an sich völlig neue Situation schon einmal exakt so erlebt, gesehen oder geträumt zu haben. Dabei handelt es sich nicht um eine falsche Wahrnehmung, sondern um ein paradoxes Gefühlserleben.

Das Erlebnis wird auch als Bekanntheitstäuschung oder Fausse reconnaissance (französisch für falsches Wiedererkennen) bezeichnet. Es tritt beim gesunden Menschen vereinzelt spontan, im Zustand der Erschöpfung oder bei Vergiftungen (v. a. mit Nervengiften wie Alkohol) auf. Als Begleiterscheinung von Neurosen, Psychosen oder organischen Hirnerkrankungen, vor allem des Temporallappens, können Déjà-vu-Erlebnisse gehäuft auftreten.

Das Gegenteil des Déjà-vu-Erlebnisses, nämlich das Gefühl von Fremdheit in einer vertrauten Umgebung, heißt Jamais-vu-Erlebnis (französisch für nie gesehen) und kann unter ähnlichen Umständen auftreten.

Nach Umfragen haben 50 bis 90 Prozent aller Menschen mindestens einmal ein Déjà-vu-Erlebnis gehabt. Die meisten Menschen vergessen nach einer Zeit, wo und wann sie das (die) letzte(n) Déjà-vu Erlebnis(se) hatten.

Viele Wissenschaftler sehen in der Ergründung des Déjà-vu große Chancen. So könnte die Erforschung von Déjà-vus nicht nur erklären helfen, wie Gedächtnistäuschungen entstehen, sondern auch, wie es dem Gehirn überhaupt gelingt, ein kontinuierliches Abbild der Realität herzustellen. Entsprechend dieser Erwartungen liegen reichlich Studien und Erklärungsversuche vor, die sich zum Teil gegenseitig widersprechen:

› Einer Hypothese zufolge treten Déjà-vus in Situationen auf, die an ein verdrängtes tatsächlich erlebtes Ereignis erinnern, das so kurz wahrgenommen wurde, dass es nicht bewusst registriert werden konnte.

› Nach einer anderen Hypothese sind verdrängte Phantasien die Quelle von Déjà-vus.

› Möglicherweise handelt es sich um spezielle Situationen, in denen Kurz- und Langzeitgedächtnis für einen Moment nicht aufeinander abgestimmt sind. Danach beruht das Erlebnis auf teilweiser Übereinstimmung aktueller und früher erlebter Situationsmerkmale, die nach dem Pars-pro-toto-Prinzip ergänzt werden: Eine vertraut wirkende Situation enthält z.B. einen bestimmten, bekannten Geruch. Dieses einzelne Element sorgt dann für ein Wiedererkennen, das auf die gesamte Situation übertragen wird.

› Frühe Experimente belegten, dass Déjà-vu-Erlebnisse mit neurochemischen Vorgängen in den Temporallappen des Gehirns zusammenhängen. Durch Elektrostimulation der äußeren Temporallappen ließ sich die Wahrscheinlichkeit eines Déjà-vu-Erlebnisses auf das Vierfache erhöhen.

› Traumatische Schädigungen des Temporallappens können Häufungen von Déjà-vu-Erlebnissen nach sich ziehen.

› Eine Überreizung der äußeren Schläfenlappen kann auch bei Epilepsiepatienten auftreten. Viele Betroffene beschreiben Zustände, die einen epileptischen Anfall ankündigen. Diese werden als eine Aura bezeichnet und gehen häufig mit Déjà-vu-Erlebnissen einher.

› Untersuchungen ergaben, dass Déjà-vus oft nach Phasen großer Belastung auftreten, wenn der Stress abebbt und der Mensch sich wieder entspannt.

› Weitere Studien zeigten einen Zusammenhang zwischen der Imaginationsfähigkeit eines Menschen und der Häufigkeit von Déjà-Vus.

Literatur
Diplomarbeit von Uwe Wolfradt von 1989: Déjà-vu-Erfahrungen. Theoretische Annahmen und empirische Befunde. Zeitschrift für Klinische Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie 48. S. 359-376 (an der Universität Freiburg).

Ina Schmied-Knittel (2004): Erinnerungen an die Zukunft. Inhalt, Struktur und Deutung von Déjà-vu-Erfahrungen, S. 39-63 in: Eberhard Bauer, Michael Schetsche (Hg.): Alltägliche Wunder. Erfahrungen mit dem Übersinnlichen - wissenschaftliche Befunde. Würzburg: Ergon.

 

Technische Analyse

Technische Daten zum Fundstück
› Filmstreifen mit Codes
› Filmstreifen mit Beschädigungen
› Filmspule mit Aufbewahrungsbox

Nomenklatura Kodak
› Code Notches
› Randnummern, Keycodes, Symbole

 

Inhaltliche Analyse

Pflanzenbestimmung
› Rosen (Henker & Schulze 1993)
› Bäume (Krüssmann 1979)
› Gräser (Conert 2003)
› Meerespflanzen (Gisi, Schenker, Schulin,   Stadelmann, Sticher 1997)

Gestein (Wimmenauer, 1985)

Insekten

Person
› Geschlecht, Konstitution, Größe, Alter

Mythen
› Wassernixe (Stamer 1987)
› Film als Dokument

 

Film-/Kunsthistorische Relationen

› Georges Méliès
› Man Ray
› Alfred Hitchcock
› Carolee Schneemann
› Dokumentarfilm 30er Jahre / Cine Verite
› Super8 Amateurfilme
› Jack Goldstein, Tonaufnahme
  "the six-minute drown", 1977

 

Déja vù

› Begriffsklärung
› Bericht Bernd Ruzisca, Düsseldorf
› Bericht Sonja Milka Bertucci, Berkley
› Aussagen Matt Mullican, Helene Winer

 

Autor

› Roland Barthes, Der Tod des Autors
› Michel Foucault, Was ist ein Autor?