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› the ghost who refuses to play dead


 

The Goldstein Reels

 

Kommentar

Der vorliegende Film stammt höchstwahr-
scheinlich aus dem Nachlass des Künstlers und Filmemachers Jack Goldstein, der am 14.3.2003 in Santa Barbara, USA, Suizid verübte.

Aufgrund bestimmter Fakten schließt die Nachlassverwaltung, die Galerie Daniel Buchholz aus Köln nicht aus, daß - selbst wenn Goldstein nicht der Autor dieses Filmes sein sollte - merkwürdige Beziehungen zwischen diesem Film und Goldsteins Werk, insbesondere des filmischen und performativen, bestehen. Goldstein soll das Material noch zu seinen Lebzeiten übergeben haben.

Das Filmmaterial trägt die Bezeichnung Kodak Color KA sowie zwei belichtete Datencode Symbole (Dreieck und Quadrat), ist also gemäss ISO 7243 als Super 8 Umkehrfilmmaterial auf das Jahr 1964 datierbar. Sonstige Randnummern und Code Notches fehlen. Keine besondere Emulsions-
zusammensetzung, diese wird jedoch von Kodak seit 1971 nicht mehr produziert. Der Filmträger besteht aus Acetat, nondestruktive Analyseverfahren bestätigen die Angabe. Der Film war leicht beschädigt, Teile der Perforation wurden restauriert, Kratzer auf der Trägerseite des Filmes wurden entfernt.

Das Gefilmte verweist offensichtlich auf Interesse an Pflanzen und Insekten, Natur im allgemeinen. Gemäß der Expertise des Pflanzensystematikers Dr. Heinz Henker, Botanisches Institut Hamburg, kommen bei den abgebildeten Blüten- arten folgende Gattungen in Betracht: Die gemeine Hunds Rose (rosa canina) und die Hecken Rose (Rosa corymbífera), die als häufigste Wildrosenart in Küstengebieten Europas sowie Nordamerika und Asien anzutreffen ist. Weitere Arten sind nicht ausgeschlossen, weil der Zeitpunkt der Aufnahme nicht eindeutig bestimmbar ist: Die Kartoffelrose oder Runzelrose (rosa rugosa) wurde aus Asien importiert, verwilderte und bürgerte sich als Küstenschutzpflanzung im Dünenbereich in Nord und Westeuropa als auch im nordöstlichen Nord Amerika ein. Dies erschwert die territoriale Bestimmung der Aufnahmen.

Das Motiv, weshalb sich der Hobbybotaniker vom Filmen der Blüten abbringen
lies, lässt sich nur unter Vorbehalt als voyeuristisches interpretieren. Es fällt jedoch auch auf, daß die Frau einer merkwürdigen Bestimmung zu folgen scheint, die allein schon irritierend wirkt. Nachdem der Kopf der Frau verschwunden ist, scheint der Kameramann mit dem Wiederauftauchen der Frau zu rechnen, da er mit dem Objektiv auf der Stelle des Abtauchens verharrt. Unklar bleibt jedoch, weshalb er seine Aufmerksamkeit gegenüber der verschwundenen Frau beibehält
und ob akustische Signale den Vorgang begleiteten.

Nachdem das Auftauchen der Frau ausbleibt, werden die Kamerabewegungen
zunehmend unruhiger, was zugleich als Indikator des irritierten Gemütszustandes
des Filmemachers gewertet werden kann.

Der Film selbst weist keine Schnitte auf, bzw nur Kameraschnitte - dh verursacht
durch die an- und abgeschaltete Kamera - es handelt sich also offenbar um unge- schnittenes Originalmaterial. Diese spezielle Montage, also der Kameraschnitt, massive Schärfeprobleme sowie die unstete Kameraführung lassen auf den Amateurcharakter der Aufnahmen schliessen und weisen die Autorschaft Goldsteins eher zurück.

35mm 1:1.37 3:30min
Kodachrome 40 BlowUp on Kodak 5248
color mono © 2006


synopsis (english): An old celluloid film is labeled as being from the estate of Jack Goldstein. The unusual S8 footage is nevertheless difficult to interpret. Due to partially missing data, place, time and author cannot be determined and keep the beholder in the dark. The ongoing investigation has not been able to produce a reasonable explanation of the circumstances.

Synopsis (deutsch): Ein alter Celluloid Film trägt den Vermerk, aus dem Nachlass Jack Goldsteins zu sein. Das ungewöhnliche S8 footage lässt sich jedoch nur schwer interpretieren. Ort, Zeit und Autor können aufgrund teilweise fehlender Angaben nicht datiert werden und geben dem Betrachter Rätsel auf. Die Untersuchungen ergaben bislang keine abschliessenden Erklärungen über den Sachverhalt.

 

    


2. Jurypreis VIDEOEX Zürich
2. Jurypreis Filmtage Bamberg

Special Mention Corta! Porto, Portugal
Juror Choice Award, 11th short film and video festival at ASU ART MUSEUM at Arizona State University, Phoenix


felderfilm.de/desire/

stills: felderfilm.de/desire/filmstills_d.htm

press data sheet: felderfilm.de/desire/press.pdf

production company: felderfilm
actress: Irma Ebbers
german voice over: Heiner Roß, Kinemathek Hamburg e.V.
english voice over: Charles Andrews, KUSC LA
storyboard: Maria Clementine Wulia
set production assistant: Volko Kamensky
cutter: Maria Clementine Wulia
director / sound editor: Romeo Grünfelder
production: felderfilm
assistants: Adnan Softic, Alexander Krussig, Ninako Takeushi, Wolf Schmidt, Dirk Herzog, Beate Mohr, Susi Montgomery, Axel Ahl, Sven Neygenfind, Caroline Groß, Sonja Vordermaier
still photographer: Gabi Steinhauser
special effects support: Udo Engel
film stock: Pierre Dechavanne, Kodak Hamburg
camera rental: Barbara Wagner, HfBK Hamburg
translation: Silvia Hartel-Loewe
graphic designer: Christiane Bruckmann, Andreas Tetzlaff
consultant: Dr. Heinz Henker - Botaniker
Daniel Buchholz - Galerie Buchholz & Müller
Tauchsportgruppe Uni Hamburg
production consultant: Peter Stockhaus Filmproduktion

funds
Filmförderung Hamburg
Villa Aurora Los Angeles
Forum für kulturelle Kooperation eV.



special thanks:
Helene Winer (Metropictures), Paul Tschinkel (Inner-Tube Video), Dr. Heinz Henker (Botanisches Institut Hamburg), James Welling, Linda Goldstein, Richard Hertz, Tom Lawson, John Mendell, Brian Buttler (1301 PE), Patrick Painter, Edward Branigan, Matt Mullican, Larry Bridges, Adam Gottschalk, Bernd Ruzicska, Kodak Inc. Hollywood, Claudia Gordon (Villa Aurora), James Carman, Corinna Schnitt, Kodak AG Stuttgart, Kodak Hamburg, Stephen (7Oceans), Claudia Reiche, Jan Peters, Christopher Mondt, Pilar Cruz, Juan Marchini, Stephen Kavanagh, David Martin-Jones, Bundesfilmarchiv Berlin, Christopher Müller, Daniel Bucholz, Sabine Pflitsch, Bernhard Johannes Blume, Hans Joachim Lenger, Martin Aust, Corina Danckwerts (German Films), Veit Helmer, Josephine Böttger, Christiane Bruckmann