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Die Welt
25.6.1998

 

Die Selbstinszenierung einer ehemaligen Tänzerin am persischen Hof vor dem Hintergrund des Mythos der Geschichten aus 1001 Nacht. Der Regisseur erschafft eine artifizielle und durchaus subjektive Inszenierung seiner Protagonistin vor dem eigentlich immer öffentlichen Auge von Kamera und Mikrofon - als Geschichtenerzähler, Welterklärer und Traumdeuter. Er sucht im Milieu seiner Darsteller nach sprachlichen oder gegenständlichen Elementen, nach Milieumetaphern, symbolischen Vehikeln oder Verweisen und signalisiert etwa durch Hintergrundmusik oder eigene, beiläufig scheinende Fragen und Bemerkungen zugleich Anwesenheit, Beteiligung und Distanz zu ihrer Phantasiewelt. Man schaut einer alt gewordenen Tänzerin zu, die am Hof des Shahs von Persien ein Filmstar werden wollte. Daraus wurde nichts, doch die Frau träumt bis zu ihrem Tod immer die gleiche Geschichte von ihrem Märchenprinzen. Wahrheit? Fiktion? In jedem Fall spannendes Kino.