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Vogelperspektive
dokumentART Neubrandenburg
Frankfurter Allgemeine
22.10.96
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Der Pflege des künstelerisch ambitionierten
Filmdokuments und seiner Übergangsformen zum Funktionalen
wie zum Experiment fühlt sich die Neubrandenburger dokumentART
verpflichtet. Das fünftägige Programm, zum fünften
Mal veranstaltet, präsentierte mehr als fünfzig Filme
und Videoarbeiten aus aller Welt. Mit der Einladung der Regisseure
unterstericht die mit einem bescheidenen Budget ausgestattete
"Europäische Filmwerktstatt" ihre Brückenfunktion
zwischen Ost und West. Die Retrospektive war dem litauischen
Dokumentarfilm gewidmet, der duch REgisseure wie Andrius Stonys
("Die Erde der Blinden") oder Sarunas Bartas ("Zum
Andenken an den vergangenen Tag") Bedeutung erlangte. Die
mit zusammen 12000 Mark doktierten Förderpreise wurden
auf fünf Beiträge verteilt: den polnischen Film "Der
stille Hafen" von Mariusz Malec - die Lebensgeschichte
eines im antikommunistischen Widerstandskampf zum Mörder
gewordenen Mannes; die CD-Rom-Dokumentation des deutschen Kulturfilms
in den zwanziger Jahren und zur NS-Zeit "Vom Hirschkäfer
zum Hakenkreuz" (Regie: Madeleine Dewald und Oliver Lammert);
Martina Kudlaceks Portrait des Prager Surrealisten Ludvik Svab
("l'amour fou"); die Erinnerung einer Tänzerin
an ihre Nächte am persischen Hof ("Scheherazade Scampolo")
von Romeo Grünfelder; und Istvan Kotnyeks Video "Vogelperspektive",
das schildert, wie verarmte Menschen einen Müllcontainer
nach Brauchbarem absuchen. |
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