Psi ist ein negativ bestimmter Begriff, das heißt, die übliche Vorgehensweise, Belege für parapsychologische Phänomene zu gewinnen, geht über die statistische Abweichung vom mittleren Zufallswert. Der kritische Punkt ist jedoch: statistische Abweichung vom mittleren Zufallswert ist, streng genommen, nur ein Beleg für eine statistische Anomalie, oder ein Indiz, dass irgendeine unbekannte Variable die beobachtete Mittelwertabweichung bewirkt hat. Damit aber kann keine positive Aussage über Psi gemacht werden. So stellt Psi eine Leerhülse dar, die eigentlich nur beschreibt, dass die Daten eines Experimentes mit den bekannten Variablen nicht zu 100 Prozent erklärt werden können. Hyman geht noch weiter und schlussfolgert, dass selbst, wenn eine parapsychologische Forschung in der Lage ist, einen signifikanten, reproduzierbaren Effekt zu erzeugen, so wäre das noch weit entfernt von der Schlussfolgerung, dass Psi-Wirkungen endlich bewiesen seien. Auch die positive Annahme, dass Psi existiert, wirft Probleme auf: 1. Wenn jemand Psi-Fähigkeiten hat, muss er in den Versuchen erfolgreicher abschneiden. 2. Daher tut er das auch. 3. Also muss er Psi-Fähigkeiten haben. Das ist ein Trugschluss, der auf einer Rekursion beruht und in die Rückbezüglichkeit hineinführt. Gewonnen ist damit jedoch nichts, solange keine positive Aussage gemacht werden kann, was nun Psi eigentlich ist.
Ausschnitt aus Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Parapsychologie
Schlagwörter:PSI, statistik, Telepathie