Unter dem Ausstellungstitel “Prinzip Zufall” produzierte Romeo Grünfelder gemeinsam mit Dr. Johannes Hagel vom 10.Juni bis 17.Juli 2010 in der Galerie Kunstagenten experimentelle Korrelationen und ideoplastische Emanationen. Während den Öffnungszeiten der Galerie wurden Live-Experimente, u.a. mit einer Modelleisenbahn durchgeführt. Diese diente Überprüfung der Hypothese, ob freie Kunst einer Unvorhersehbarkeit unterliegt, die sie selbst als Ihre eigene Bestimmung setzt. Die Besucher der Ausstellung waren eingeladen, an den parapsychologischen Experimenten teilzunehmen um sie zu beeinflussen – wenn auch mit nicht vorhersehbaren Auswirkungen.
Schon nach Immanuel Kant folgt die Kunst keinerlei Regel, die bis tief in die Romantik hinein allenfalls durch die Natur dem Genie auferlegt wurde. “Selbst wenn mittlerweile marktstrategische und imagebildende Maßnahmen die Kantsche Natur ersetzen und Kunst im Kunstbetrieb kalkulierbar werden lassen, so hat ihre ursprüngliche Bestimmung nichts an ihrer Faszination verloren” so Grünfelder. In der Ausstellung “Prinzip Zufall” kreuzten sich damit Parallelen von Kunst und Parapsychologie, deren Forschungsgegenstand unkalkulierbar ist und deren Ergebnisse schlechterdings unvorhersehbar sind.
Schlagwörter:Dr. Johannes Hagel, Film, Kunstausstellung, Prinzip Zufall
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Das Wort Ideoplastie ist aus den beiden griechischen Worten εἶδος (eidos) / ἰδέα (idea) = Vorstellung, Bild, Musterbild oder Urbild, Idee und πλαστική [τέχνη], plastikē [téchnē], „die Formende/Geformte [Kunst]“ zusammengesetzt.
Mit Ideoplastie wird die Bildung einer bestimmten Form bezeichnet, welche entweder durch eigene Gedanken und persönliche Vorstellungen Gestalt annimmt, oder eine bestehende Form so verändert, daß sie Ausdruck der eigenen Vorstellungen wird.